Schweizer Raclette

Geselliger Genuss

Die gemütliche Zeremonie des Raclette-Essens stammt aus der Schweiz. In den 1960er-Jahren wurde das Angebot auf den dortigen Speisekarten von Touristen noch sehr bestaunt. Längst ist Raclette auch bei uns populär geworden, und ein Raclette-Gerät, entweder zum Schmelzen ganzer Käsestücke oder mit kleinen Schmelzpfännchen, findet sich in fast jedem Haushalt.

Gemeinsam am Feuer sitzen
Es waren die Schweizer Bergbauern, die das Raclette, aus der Not geboren, erfunden haben. „Racler“ ist französisch und bedeutet „schaben, abkratzen“. Ein „Raclette“ ist ein „Kratzeisen“. Zur Erklärung stelle man sich eine Schweizer Berghütte in den tief verschneiten Alpen vor, deren Bewohner im Winter von der Außenwelt abgeschnitten sind und sich von ihren Vorräten ernähren müssen. Dazu gehören der selbst erzeugte Bergkäse und getrocknetes Fleisch sowie Schinken und Würste, Kartoffeln, eingelegte Gurken und Zwiebeln. Ein offenes Feuer wärmt den Raum. Mit langen Eisenspießen werden das Fleisch und die Käselaibe an das offene Feuer gehalten. Der schmelzende Käse wird nach und nach auf die Teller gekratzt und mit Pellkartoffeln und den übrigen Zutaten verspeist.

Schweizer Käsetradition
Eine gemütliche Runde am Feuer, mit einer leckeren Mahlzeit – das ist es, was uns auch heute noch am Raclette so gut gefällt. Original Schweizer Raclettekäse gibt es seit den 1970er- Jahren auch in Deutschland zu kaufen.

Kochen, backen oder so essen
So entsteht ein würziger, wohlschmeckender Kuhmilchkäse mit 45 Prozent Fett in der Trockenmasse, den Käseliebhaber auch gern einfach mal so naschen. Wie es sich für einen Raclettekäse gehört, verfügt er über hervorragende Schmelzeigenschaften und ist darüber hinaus auch noch sehr gesund, denn er enthält reichlich Eiweiß, Kalzium und verschiedene Vitamine. Die natürliche Rinde kann mitgegessen werden, und Raclette-Fans finden sie besonders köstlich, wenn sie frisch geschmolzen ist. Vor allem an den winterlichen Festtagen gehört ein Raclette-Essen mittlerweile zu den Klassikern, immer dann, wenn es nicht so förmlich sein soll, zum Beispiel als Alternative zum Fondue oder zu Omas Heringssalat an Heiligabend.

Tipps

Alles geht
Beim Raclette ist an Zutaten alles erlaubt, was schmeckt. Die einen mögen es mit Fleisch, andere eher vegetarisch mit Gemüse. Und auch Obstfans kommen nicht zu kurz: Besonders lecker ist es, bei einem Raclette Bananen und Nüsse oder Äpfel mit Käse zu überbacken.

Drumherum
Zu einem guten Raclette gehören knuspriges Baguette, Kartoffeln, Salat und verschiedene Dips als Beilagen. Tipp: Eine Baguettescheibe mit Käse belegen und im Pfännchen schmelzen lassen.