Ein Evergreen ist laut etymologischem Lexikon ein „langlebiger, auch nach Jahren noch beliebter Schlager“, entlehnt aus dem Englischen „evergreen“ für eine „ immergrüne Pflanze“. Schnittlauch ist der Evergreen der Küche – sogar im doppelten Wortsinn: Das Würzkraut ist „immer grün“ und ein „Schlager, der viele Jahre hindurch sehr bekannt und beliebt ist und daher immer wieder gespielt“ – pardon: verarbeitet – wird. Was wäre ein Kräuterquark ohne Schnittlauch? Ein Rührei ohne fein geschnittene Schnittlauchröllchen? Auch in der klaren Suppe ist er das alles entscheidende i-Tüpfelchen.

Ein Hauch von Zwiebelaroma
Schnittlauch gehört zusammen mit Petersilie zu den bekanntesten und beliebtesten Kräutern hierzulande – sommers wie winters, als Bündchen oder im Topf. Eine Besonderheit dieses Würzkrautes mit dem feinen Zwiebelgeschmack: Es sollte ausschließlich roh verarbeitet werden, denn beim Kochen oder Dünsten geht die leckere schnittlauchige Würzkraft verloren. Daher wird Schnittlauch stets erst kurz vor dem Servieren über die Gerichte gestreut.

Schneiden statt hacken
Eine Schnittlauchpflanze besteht aus langen, röhrenförmigen Blättern. Damit die feinen Halme beim Zerkleinern nicht zerdrückt werden, sollten sie am besten mit einer Schere oder einem sehr scharfen Messer geschnitten werden. Das Aroma passt zu Blattsalaten, Omeletts und Rührei, zu Suppen, Gemüse- und Fischspeisen, zu herzhaften Joghurtdips und Kräuterbutter. Schnittlauch ist Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße und gehört auf die klassische Hamburger Aalsuppe. Unsere Empfehlung: Gefüllte Curry-Eier mit Schnittlauch und Fischbällchen mit Schnittlauch-Sauerrahm.