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Foto(s): Frederik Röh/ Henrik Matzen
Text: Kerstin Schmidtfrerick

 

Rosenkohl ist ein echtes Nordlicht. Er fühlt sich in unserem eher feuchten Klima mit frischem Seewind besonders wohl. Der feine Kohl möchte aber etwas betüdelt werden: Rosenkohl stellt hohe Ansprüche an den Boden. Bei der Ernte braucht es spezielle Maschinen und Handarbeit, um die Röschen vom Strunk zu lösen. Eine echte Besonderheit: Die kleinen Köpfe wachsen an hüfthohen Stangen, etwa 80 Stück pro Pflanze. All das bekommen die wenigsten zu sehen, denn im Laden liegen die Röschen meist fein zurechtgemacht im Netz.

Junges Gemüse
Im 16. Jahrhundert wurde diese Kohlvariante mit den vielen kleinen Köpfen als seltene und unbrauchbare Art beschrieben. Erst durch intensive Züchtungsarbeit in Belgien um 1785, später auch in Paris und England, entstand diese leckere Gemüseart. Jetzt im Dezember sind wir mittendrin in der einheimischen Rosenkohlsaison, die noch bis etwa Februar dauert. Die Röschen sollten stets frisch gekauft und verarbeitet werden.

Bunte Rezepte für kreative Köpfe
Rosenkohlfans lieben das Gemüse wegen seines milden, fein- nussigen Aromas. Die heutigen Sorten haben längst nicht mehr den herben Geschmack, vor dem früher insbesondere Kinder die Nase rümpften. Wer Rosenkohl vor allem als traditionelles Festessen zu Weihnachten kennt, kann sich von kreativen Zubereitungsmöglichkeiten des Kohls überraschen lassen. Wie wäre es mit einem Rosenkohl-Käsefondue (siehe Rezept auf Seite 24)? Oder mit karamellisiertem Rosenkohl? Extra fein werden die Miniköpfe, wenn sie für die Zubereitung ausein-andergepflückt werden. Tipp: Die Blätter kurz anbraten und zu einem außergewöhnlichen Wintersalat verarbeiten.

Tipps

Für viel Aroma
Rosenkohl in möglichst wenig Wasser garen.

Für leichtes zupfen
Äußere Blätter entfernen und den Strunk etwas kürzen.

Für gutes garen
Werden die kleinen Köpfe im Ganzen gegart, sollte man den Stielansatz kreuzförmig einritzen, damit die Röschen gleichmäßig weich werden.