Pfirsiche

Samt für den Sommer

Wer sich im Winter mit eingelegten Pfirsichen aus der Dose getröstet hat, freut sich jetzt um so mehr über die neue Ernte. In Italien, Spanien und China haben Erntehelfer alle Hände voll zu tun, die köstlichen Früchte zu pflücken.

Wer in seiner Nähe einen Pfirsichbaum mit reifen Früchten stehen hat, ist ein Glückspilz. Die zart duftenden Samtkugeln mit dem saftigen Fruchtfleisch sind eine Köstlichkeit ohnegleichen. Obwohl die Zucht von immer robusteren Pfirsichsorten gelingt und solch ein Jahrhundertsommer wie der im Jahr 2018 den Früchten guttut, mögen Pfirsiche eigentlich ein wärmeres Klima als das norddeutsche. Optimale Bedingungen herrschen zum Beispiel in der nordchinesischen Provinz Liaoning, wo eines der größten Pfirsichanbaugebiete der Welt liegt.

Unterwegs im Pfirsichwald

Mit zwei flachen Körben, die an einer Holzstange hängen, gehen die Erntehelfer durch die Plantagen und pflücken die Früchte. Das Besondere an Pfirsichbäumen ist, dass sie nicht allzu groß werden, sodass die Arbeiter bequem ohne Leiter ernten können. Der beste Zeitpunkt dafür ist kurz vor der Reife. Dann sind die Früchte schon süß und prall, aber noch nicht zu weich und empfindlich. Ein Großteil der Ernte wird zu Konservenfrüchten verarbeitet und ins Ausland exportiert. Die Kerne der Pfirsiche werden mit einem runden, sehr scharfen Spezialmesser von den Arbeiterinnen vorsichtig entfernt. In China hat die Schnitzerei von Pfirsichkernen eine lange Tradition. So werden Knöpfe, Schmuck und kleine Skulpturen geschnitzt und verkauft.

Pfirsiche und Pfirsiche

Jetzt im Juni stammen die frischen Früchte, die hier im Handel erhältlich sind, aus Spanien und Italien. Es gibt Sorten mit weißem, gelbem und rotem Fruchtfleisch. Die weißfleischigen Pfirsiche haben meist das leckerste Aroma. Der feine Pfirsichgeschmack passt besonders gut zu Bowlen, Schorlen und Cocktails – mit und ohne Alkohol. Beim legendären „Bellini“ wird der Saft weißer Pfirsiche im Verhältnis 1 zu 3 mit Prosecco aufgegossen. Ein Prost auf den Sommer!

Infos

Uralte Geschichte

Bei Straßenbauarbeiten im Südwesten Chinas fanden Arbeiter acht versteinerte Pfirsichkerne. Sie sind nachweislich 2,5 Millionen Jahre alt, also älter als die Menschheit.

Symbol für ewiges Leben

In China sind Pfirsiche ein Symbol für Unsterblichkeit. Zu Neujahr sollen Pfirsichzweige vor der Haustür helfen, böse Geister zu vertreiben.

Beliebte Verwandte

Der Wilde Pfirsich, auch Plattpfirsich genannt, ist der enge Verwandte der Pfirsiche mit kleinerem Kern und weniger Säure. Ebenfalls zur Familie gehört die Nektarine mit glatter Haut.

Gereimtes

„Heute habe ich ihn vergessen, den Abwasch des Geschirrs. Ich war stattdessen essen. Zum Nachtisch gab es Pfirsich.“ (Bodo Wartke)