Grana Padano

Hart, aber herzlich

Für italienische Feinschmecker ist der Käse auf der Pasta das i-Tüpfelchen, das den perfekten Geschmack abrundet und gekonnt hervorhebt. Dafür nimmt ein guter Koch jedoch nicht irgendeinen geriebenen Käse, sondern etwas Gutes, vorzugsweise einen qualitätvollen Hartkäse wie den Grana Padano.

Von lombardischen Mönchen erfunden
Er eignet sich nicht nur als delikate Würze zur Hauptspeise, sondern auch als vielseitige Beilage für Vorspeisen. Käseexpertin Nicole Goldam beschreibt den Grana Padano als eine Art Bruder des Parmesankäses, der ein wenig günstiger und etwas milder ist. Seine Herkunftsregion ist die nördliche Po-Ebene in Italien. Dort wird seit Beginn des zwölften Jahrhunderts Viehzucht und Reisanbau betrieben, nachdem Mönche die Sümpfe am Fluss trockengelegt hatten. Die Kühe lieferten mehr Milch, als von der damaligen Bevölkerung verbraucht werden konnte, und so erfanden die findigen Zisterzienser das Rezept zur Herstellung des Grana Padano.

Kalziumreiche Sportlernahrung
Dieser Käse wird ganzjährig aus teilentrahmter und ansonsten unbehandelter Rohmilch hergestellt. Mit 32 Prozent Fett in der Trockenmasse gehört er zu den halbfetten Käsesorten, hat aber wegen seiner festen Konsistenz einen absoluten Fettgehalt von 28 Prozent. Mit seinem hohen Anteil an Kalzium ist er gut geeignet für Sportler und alle, die besonders auf die genügende Zufuhr dieses Mineralstoffs achten müssen. Den Beinamen „Grana“, italienisch für „körnig“, erhielt dieser Hartkäse durch seine körnige und schuppige Teigstruktur. Er muss sehr lange reifen, mindestens neun Monate und bis zu zwei Jahre. Je nach Reifegrad variiert der Geschmack von delikat-milchig hin zu würzig. Ab einer Reifezeit von 20 Monaten beschreiben Käsegourmets ihn als reich und vollmundig, mit Noten von Butter, Trockenfrüchten und Heu. In den Handel kommt er als mächtiger Käselaib mit einem Gewicht von rund 36 Kilogramm.

Nur echt mit dem Kleeblatt
Der Grana Padano ist ein Käse mit einem ganz besonderen Geschmack, sodass man schon früh auf seinen Schutz durch ein Konsortium bedacht war. Die Regionen, aus denen der Grana Padano stammt, ließen sich im Jahr 1954 durch ein offizielles Dekret Herstellung und Namen schützen und erhielten das DOP-Zeichen, mit dem in Europa Agrarerzeugnisse aus bestimmten geografischen Regionen gekennzeichnet werden. Auf der dunkelgelben Rinde sind die geschützte Ursprungsbezeichnung „Grana Padano“ und ein vierblättriges Kleeblatt eingestanzt. So kann der Verbraucher stets sicher sein, das hochwertige Originalprodukt zu erhalten.

Tipps

Wie verwenden?
Wichtig ist, den Hartkäse vor dem Verzehr Raumtemperatur annehmen zu lassen, ihn also rechtzeitig vorher aus dem Kühlschrank zu nehmen. Außerdem jeweils frisch reiben und ansonsten am Stück aufbewahren.

Wie reiben?
Eine gute Käsereibe sollte feine Späne liefern, die nicht kleben, sie sollte gut zu reinigen sein, und das Reiben soll Spaß machen. Der Griff sollte ergonomisch gut in der Hand liegen, und ein Schneidkantenschutz ist optimal.

Wie lange haltbar?
Den Käse im Kühlschrank in Käsepapier oder unter der Käseglocke aufbewahren. Zu viel geraspelt? Kein Problem. Am besten den geriebenen Käse rasch verbrauchen, zum Beispiel zum Überbacken verwenden oder aufs Omelett streuen. In einer luftdichten Dose im Kühlschrank hält er sich jedoch auch noch etwas länger.