Butternutkürbisse

Zungenschmeichler

Außen sind sie eher ein bisschen blass. Doch innen versteckt sich orangefarbenes Fruchtfleisch, mit dem sich so bunte Gerichte zaubern lassen, wie ein sonniger Herbsttag Farben hat.

Kürbis ist nicht gleich Kürbis. Das ist mal klar. Diese Tatsache basiert nicht nur auf bloßer Größe und Äußerlichkeiten. Vielmehr teilt sich die große Familie der Kürbisse seit der steilen Karriere des Hokkaidos in die, die umständlich geschält werden müssen, und eben den einen, dessen Schale beim Kochen so weich und zart wird, das sie dranbleiben darf – was bei Kürbissen viele Punkte auf der Beliebtheitsskala bringt. Da dieser eine Kürbis genug Aufmerksamkeit bekommt, geht es hier und heute um einen anderen – einen, der im tosenden im Jubel um den Hokkaido leicht untergeht. Die Rede ist vom Butternutkürbis.

Viel Fruchtfleisch, wenig Kerne
Wer die vierte Jahreszeit winterlich begrüßen möchte, kocht den Butternut zu einer sämigen, gelben Suppe, verfeinert mit Curry und Orangensaft. Wer dem Spätsommer noch etwas nachhängen möchte, grillt den halbierten Kürbis im Ofen und würzt mit Rosmarin, Knoblauch und Zitronengras. Beide Male hervorragend, beide Male Butternut. Dieser Kürbis mit seinem zarten Fruchtfleisch, der leicht süßen Note und verhältnismäßig wenig Kernen überrascht mit Vielfalt.

Herzhafter Herbst
Der Birnenkürbis, wie der Butternut wegen seiner Form auch heißt, wird meist als Suppe oder Püree verarbeitet. Das ist lecker, aber auch ein bisschen vertan. Der Butternut ist das, was landläufig Allroundtalent genannt wird: geröstet als Beilage, eingelegt für später, roh im Salat, im Risotto, im Gemüsekuchen. In den USA sind süße Varianten wie Pudding und Pie beliebt – das soll probieren, wer mag. Das Würzen ist beim Butternut ebenfalls unkompliziert. Es passen Gewürze wie Knoblauch, Curry und Chili, aber auch Salz und Pfeffer, vielleicht einige frische Kräuter, stehen diesem Kürbis gut zu Gesicht. Nur zu!

Tipps

Klein, aber oho!
Bei diesem Kürbis gilt: je kleiner, desto aromatischer.

Geschmackssache
Die Schale des Butternutkürbisses bleibt beim Kochen etwas fester. Eventuell mit einem Sparschäler schälen.

Fallentscheidung
Wenn der Butternut für eine Suppe weich gekocht und püriert wird, muss er nicht unbedingt geschält werden. Wird er nur kurz angebraten in einer Gemüsepfanne, kann die feste Schale stören.

Ruhig kräftig würzen
Das milde Aroma verträgt sich gut mit kräftiger Würze durch frischen Koriander, Schnittlauch, Thymian, Knoblauch und Chili.

Hält sich bestens
Kühl und trocken gelagert, hält ein Butternut mehrere Wochen oder gar Monate. Angeschnittene Exemplare in Folie wickeln und innerhalb der nächsten Tage verbrauchen. Oder kurz blanchieren, abkühlen lassen und einfrieren.