Rhabarber

Frischer Gaumenkitzler

Die Geschichte des Rhabarbers beginnt keineswegs als Nachtisch. Sein Start als Obst kann durchaus als holprig bezeichnet werden. Die längste Zeit wurde dieses Gemüse, das es aus botanischer Sicht ist, als medizinische Pflanze genutzt. Mehr als 4.500 Jahre war die Rhabarberwurzel ein geschätztes Abführmittel. Erst im 17. Jahrhundert sollen englische Botaniker auf die Idee gekommen sein, die Blätter zu probieren. Der Durchbruch war das allerdings auch nicht, denn diese Teile der Pflanze sind wegen der großen Menge Oxalsäure ungenießbar. Wie gut, dass wir es heute besser wissen und nur die leckeren, süßsauren Stängel verwenden.

Es ist Rhabarberzeit!
Sein unverwechselbares Aroma verdankt Rhabarber den reichlich enthaltenen Fruchtsäuren. Durch das Garen wird er bekömmlicher und erhält seine unverwechselbar frische, süßsäuerliche Note. Sehr beliebte Klassiker sind Rhabarberkompott und Rhabarbercrumble, aber die schlanken Stangen können noch viel mehr. Neben der Kombination mit Milchprodukten wie Joghurt oder Eis ist auch das Zusammenspiel von Rhabarber mit süßen Früchten wie Erdbeeren, Bananen und Mangos, zum Beispiel in Fruchtaufstrichen, einfach köstlich.

Ein Hauch von Himbeere
Besonders mild sind die rotfleischigen Rhabarbersorten mit roter Haut. Feine Gaumen schmecken bei ihnen sogar einen Hauch Himbeergeschmack heraus. Der Saisonschluss für den Rhabarber ist exakt definiert: Am Johannistag, dem 24. Juni, endet traditionell die Ernte. Zum einen, weil der Oxalsäuregehalt in der Pflanze dann zu hoch wird, zum anderen, damit der Rhabarber bis zum nächsten Frühjahr gut nachwachsen und uns die nächste reiche Ernte bescheren kann.

Tipps

Sanfter Begleiter
Rhabarber und Milchprodukte passen sehr gut zusammen, da die Milch die natürliche Säure reduziert.

Bei fester Schale
Vor der Zubereitung mit einem Messer die faserige Haut von unten abziehen und alle Fäden entfernen.

Herzhafte Variante
Rhabarber passt auch zu Geflügel, Fisch und Reisgerichten.