Schokoladig ohne Palmöl

Nicht auf die Palme gehen

Schön cremig soll der Schokoaufstrich sein, die Füllung in der Schokolade zart auf der Zunge schmelzen – Palmöl macht‘s möglich, ist aber immer wieder in der Kritik. Dabei geht es auch ohne.

Palmöl wird aus den Kernen der Ölpalmenfrüchte gewonnen. Als günstige Alternative zu anderen Pflanzenölen ist es in Kosmetika und vielen Lebensmitteln enthalten. Jährlich werden rund 65 Millionen Tonnen Palmöl hergestellt. Gerade in Süßigkeiten wie Schokocremes ist das geschmacksneutrale Palmöl beliebt, da es die Produkte besonders streichfähig macht. Wie bei allem, was in großen Mengen produziert wird, sollte man sich auch mit den ökologischen Auswirkungen befassen. Für nicht-nachhaltige Palmölplantagen wird häufig tropischer Regenwald abgeholzt oder verbrannt. Dabei wird nicht nur jede Menge Kohlendioxid freigesetzt, sondern auch der Tierwelt verheerender Schaden zugefügt. Es lohnt sich also, auf die Suche nach palmölfreien Alternativprodukten zu gehen oder auf nachhaltigen Anbau zu achten. Doch oft ist es gar nicht so leicht, die guten Vorsätze umzusetzen. Denn häufig versteckt sich Palmöl in der Zutatenliste unter Namen wie „pflanzliches Öl“, „vegetabiles Fett“ oder „Sodium Palm Kernelate“. Auf vielen palmölfreien Produkten ist deshalb ein gut sichtbarer Hinweis angebracht. Auch große Hersteller wie Ritter Sport setzen verstärkt auf den Verzicht von Palmöl beziehungsweise achten dort, wo Palmöl eingesetzt werden muss, auf die RSPO-Zertifizierung für nachhaltigen Anbau und Artenschutz.

Infos

Allgegenwärtig
Palmöl ist ein wichtiger Rohstoff. Es steckt in Brotaufstrichen, Margarine, Cremes und Seifen, wird aber auch für die Erzeugung von Biodiesel genutzt.

Platz da
Ölpalmen wachsen in den feucht-warmen Tropen. In Südostasien, Lateinamerika und Afrika werden Regenwaldflächen gerodet und abgebrannt,
um Platz für die Plantagen zu schaffen.

Heimatlos
Durch das Abholzen der Bäume sind Tierarten wie Orang-Utan, Borneo-Zwergelefant und Sumatra-Tiger bedroht. Viele Kleinbauern und Indigene
verlieren ihr Land.

Weniger ist mehr
In einer Studie hat der World Wildlife Fund (WWF) untersucht, welche ökologischen Effekte ein kompletter Verzicht auf Palmöl hätte. Das Ergebnis: Ein unkritischer Austausch von Palmöl durch andere Pflanzenöle löst die Probleme nicht, sondern verlagert sie nur. Daher wird ein bewussterer Konsum empfohlen.