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Für Grünkohlfans ist die „norddeutsche Palme“ eine Art Nationalgericht. Sie freuen
sich schon Monate vorher auf die kühle Jahreszeit, wenn der grüne Kohl endlich wieder Saison hat. Am besten schmeckt er so schön zart, wenn er handgerupft ist – wie von der Kultmarke „Heinrich Lüders“.

Foto(s): Frederik Röh
Text: Beate Roßbach

Bringen Sie Gummistiefel mit. Es geht aufs Feld.“ Walter Preßler weiß: Grünkohlernte ist rustikal. Regelmäßig besucht der Werksleiter von Lipperland Konserven in Lage bei Bielefeld die Anbauflächen, auf denen „sein“ Kohl der Marke „Heinrich Lüders“ wächst. Treffpunkt ist diesmal der Hof von Heinrich König in der Nähe von Winsen/Luhe, dem „Grünkohl-Zentrum“ der Region. Der Seniorchef und der Hofnachfolger korrigieren als Erstes einen alten Irrglauben: Die modernen Grünkohlsorten benötigen vor der Ernte keinen Frost, denn sie enthalten keine Bitterstoffe mehr, die durch Minusgrade abgemildert werden müssten. Familie König ist seit 60 Jahren im Grünkohlgeschäft. „Mein Vater hat damals Heinrich Lüders kennengelernt, für ihn angebaut und andere Landwirte motiviert, es auch zu tun“, erzählt Frank König. Er organisiert heute den Vertragsanbau auf rund 50 Hektar.

Frisch gestrippelt vom Feld
Erntezeit für den Kohl der Sorte „Westerländer Halbhoher“ ist von Mitte September bis Mitte November. Der Kohl für die „Heinrich Lüders“-Konserven wird ausschließlich von Hand und nicht maschinell geerntet. Strippeln nennt man das Trennen der zarten Blätter von den dicken Blattrippen. Erfahrene Saisonkräfte sind vor Ort und arbeiten immer im Team.

Zuerst geht einer der Männer durch die Reihen und schneidet mit einem scharfen Messer die Pflanze vom Stamm, sodass die unteren, welken und gelben Blätter zurückbleiben. Danach strippeln die anderen Erntehelfer die Blätter von den Blattrippen. Diese bleiben auf dem Feld liegen und werden später untergepflügt. Die feinen, grünen Blätter werden in Ernteanhängern gesammelt, mit „Körpereinsatz“ etwas festgestampft und zum Hof gefahren. „Die Tagesernte aller Flächen vor Ort beträgt ungefähr 15 Tonnen“, berichtet Frank König. Jeden Abend wird diese Menge auf Königs Hof in den Lkw der Konservenfabrik umgeladen. Vorher wird streng geprüft: Keine gelben Blätter, keine Blattrippen dürfen in den Frachtraum.

Stramm gepackt in die Dosen
In der Fabrik erfolgt am nächsten Morgen nach gründlichem Waschen und nochmaliger Qualitätskontrolle sofort die Verarbeitung. Erst, wenn nirgendwo mehr ein gelbes Blättchen aufblitzt und garantiert alles grün und zart ist, wird der Kohl blanchiert, „stramm gepackt“ – so nennt es Fachmann Walter Preßler – und in den Dosen sterilisiert: „Durch die manuelle Ernte ist unser Grünkohl besonders fein und zart und in die Dosen passt viel mehr Inhalt. Diese Qualität schmeckt man einfach.“

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