Kieler Seifen

Öko-Reiniger mit Wumms

Alternativen zur Chemiekeule: Mit ihrem Unternehmen „Kieler Seifen“ verpasst Janine Kordes in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt klassischen Universal-Reinigungsmitteln wie Grüner Seife, Zitronenreiniger und Co. ein modernes, nachhaltiges Image.

Am Anfang stand ein Missgeschick, das sich dann doch als Glücksfall erwies. „Mir plumpste mein Verlobungsring in ein Fass mit Industrie-Reinigungslösung. Ich dachte panisch, den kann ich abschreiben, weil der sich bestimmt auflöst“, erinnert sich Janine Kordes. Die Sorge erwies sich als unbegründet. „Als wir den Ring aus der Flüssigkeit herausgefischt hatten, glänzte er mehr als vorher.“ So entwickelte sich die Idee für den Schmuckschaum, das erste Produkt der Firma Kieler Seifen.

Oma Inge als Vorbild
Der Vater von Janine Kordes war in Kiel mit Reinigungsmitteln für gewerbliche Anwender erfolgreich gewesen. Die Tochter übernahm den Betrieb 2014, und schnell war ihr und ihrer Mutter Bärbel Schulz klar: Neben dem Kerngeschäft sollte ein neuer „grüner“ Weg beschritten werden – mit effektiven, biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln für den privaten Bereich. „Eben Reiniger mit Wumms und trotzdem ökologisch“, erklärt Janine Kordes. Mit Betriebsleiter Matthias Horn hat die studierte Betriebswirtin mittlerweile diverse Produkte ausgetüftelt, darunter Oma’s Glasreiniger, Oma’s Zitronenreiniger – und Oma’s Grüne Seife, die ganz modern daherkommt: ökologisch unbedenklich, ergiebig, hautverträglich und vielseitig verwendbar von Bodenreinigung bis Blattlausbekämpfung. „Grüne Seife hat es nicht verdient, als altmodisch zu gelten“, ist Janine Kordes überzeugt. „Wenn meine Oma damit schon erfolgreich geputzt hat, kann das doch nicht schlecht sein.“ Und so ziert ein Porträt von „Oma Inge“ heute die transparenten Flaschen der Produktserie.

Natürliche Inhaltsstoffe
Zeit für eine kleine Vorführung: Janine Kordes sprüht auf einen angelaufenen Silberring gerade so viel von dem nach Lavendel duftenden Schmuckschaum, dass der Fingerschmuck bedeckt ist. Kurz darauf hat sich der Schaum aufgelöst, und der Ring liegt glänzend in einer gräulichen Flüssigkeit. „Der Schaum klebt. Und was klebt, wirkt“, sagt die 42-Jährige augenzwinkernd, während sie den Ring unter Wasser abspült und mit einem weichen Tuch nachpoliert. Derweil ist Produktionsleiter Peter Sonnenschein damit beschäftigt, per Gabelstapler einen 1.000-Liter-Tank mit Oma’s Zitronenreiniger zur Abfüllanlage zu fahren. Zuvor hatte er die Inhaltstoffe, darunter Essig- und Zitronensäure gegen Bakterien, Kalk und Schmutz, mit einem Mischwerk verrührt. Kurz darauf sind die Flaschen mit der gelben Flüssigkeit gefüllt. Einen Arbeitsschritt weiter setzt eine Maschine die Deckel auf die Flaschen, bevor sie in Kartons ihrer weiteren Bestimmung entgegensehen: ökologisch verträglich Wumms machen.

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