Einmachzeit

Ungeniert geliert

Was gibt es Schöneres als selbst gemachte Konfitüre zum Frühstück? Diente das Einmachen zu Omas Zeiten vorwiegend dem Konservieren, steht es heute für fruchtigaromatischen Genuss. Gläser im Vorratsschrank liegen wieder voll im Trend.

Wenn überall reife Erdbeeren locken und die Sträucher voller Himbeeren und Johannisbeeren hängen, ist es Zeit zum Einmachen. Saftige Früchte werden unter Zugabe von Gelierzucker im Handumdrehen zu köstlichen Gelees und Fruchtaufstrichen. Die verfestigende Wirkung des Gelierzuckers beruht auf dem pflanzlichen Geliermittel Pektin. Pektinreiche Früchte wie Äpfel oder Johannisbeeren gelieren daher schneller als Obst mit wenig Pektin wie zum Beispiel Erdbeeren. Die Pektinmenge im Gelierzucker ist so bemessen, dass jede Fruchtzubereitung erfolgreich geliert. Für ein perfektes Ergebnis ist es daher wichtig, sich genau an die vorgegebenen Mengenangaben zu halten. Damit den unterschiedlichen Geschmäckern entsprochen werden kann, gibt es verschiedene Sorten von Gelierzucker. Die klassische Rezeptur sieht auf ein Kilogramm Früchte ein Kilogramm Gelierzucker vor. Der dafür passende Zucker nennt sich deshalb 1:1. Wer es gern ein bisschen fruchtiger mag, liegt mit dem Gelierzucker 2:1 genau richtig, der nur 500 Gramm Zucker auf 1 Kilogramm Früchte bringt. Wer auf Bioqualität setzen möchte, greift am besten zum entsprechenden Angebot mit Biosiegel aus Rohrzucker. Ein praktischer Helfer ist Zitronensäure, die nicht nur den fruchtigen Geschmack verstärkt, sondern auch die gelierende Wirkung verbessert. Also: Jetzt den Sommer ins Glas bringen – der nächste Winter kommt bestimmt.

Tipps

Frische Früchtchen

Für Gelees und Konfitüren sollten reife, erntefrische Früchte ohne Druckstellen verwendet werden.

Auf Eis gelegt

Gerade keine Zeit zum Einmachen? Kein Problem. Die Früchte einfach einfrieren und später verarbeiten.

Timing

Die auf dem Gelierzucker angegebene Kochzeit darf weder unter- noch überschritten werden, da das Pektin sonst nicht ausreichend geliert oder aber zerkocht.

Probehalber

Ein Löffelchen aus dem Topf auf einen kalten Teller geben, schräg stellen – wird die Masse sofort fest, ist die optimale Kochzeit erreicht.

Glasklar

Ideal zum Einmachen sind sogenannte Twist-off-Gläser, die mit einem Dreh dicht verschlossen werden. Wichtig ist, dass Gläser und Deckel zuvor heiß und gründlich gereinigt wurden – entweder mit Spülmittel und heißem Wasser oder in der Spülmaschine.